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Stereo Kamera aus zwei KB Kameras (2012)

Ich habe einmal ausprobiert, mit zwei aneinander auf einer Schiene montierten Rollei 35 Kameras Stereo Aufnahmen zu machen („3D“ auf neudeutsch), was auf Anhieb funktionierte aber sehr mühsam und fehleranfällig war. Eine der Kameras war immer etwas verschoben, anders eingestellt oder nicht im gleichen Moment ausgelöst.

Außerdem kann man es drehen und wenden wie man will, die Stereo Basis (der Abstand der Objektive) ist so etwas groß, auch bei dieser kleinen Kamera.

Was die richtige Wahl des Formates und der Stereobasis angeht, gibt es in der Stereo Fotografie auf Kleinbildfilm drei Konzepte, die alle ihre Nachteile haben (nach dem klassischen Motto „Kosten, Qualität, Geschwindigkeit – wähle zwei“).

1) Man kann entweder das volle Kleinbildformat verwenden und die ideale Stereobasis von etwa 65mm, dann verschenkt man viel Film
2) Man kann das volle Kleinbildformat verwenden und den Film voll ausnutzen, aber nur mit einer zu großen Stereobasis
3) Oder man kann die richtige Stereobasis nehmen und den Film voll ausnutzen, aber nur mit einem schmäleren Bildformat.

Mehr zum Thema hier oder hier.

Bei den käuflichen Stereokameras haben sich schmälere Formate (24x22, 24x30) durchgesetzt (Möglichkeit 3), Möglichkeit 1 gibt es soweit ich weiß nur als Bastellösung mit zwei Kameras (eben z.B. Rollei 35) und Möglichkeit 2 gibt es (ebenfalls soweit ich weiß) nur als High End Lösung von der Fa. RBT
.

Eine solche Kamera nach 1) wollte ich mir nun bauen, wieder aus zwei Dacora Dignette Kameras, gut geeignet wegen ihres ordentlichen Rodenstock Objektives und ihres vergleichsweise simplen Aufbaus. Hier Einzelteile der beiden Kameras nach dem Demontieren und Zersägen.


Ich wollte versuchen, möglichst viele der Kamera Funktionen zu erhalten, immerhin hat die Dacora einen Mischbild Entfernungsmesser und einen gekuppelten Nachführ-Belichtungsmesser. Außerdem war das Ziel natürlich ein gemeinsamer Spannvorgang für beide Verschlüsse und ein gemeinsamer Auslöser. Leider ist beim Demontieren und Anpassen beider Gehäusehälften einiges schiefgegangen, so dass ich um Entfernungsmesser und Belichtungsmesserfunktion zu erhalten mit zwei neuen Kameras noch einmal von vorn hätte anfangen müssen (der ganze verunglückte Mist lag monatelang in einer Ecke…). Nun habe ich darauf verzichtet und die Sache immerhin zu Ende gebracht, zwar ohne Messerei aber wenigstens mit gemeinsamer Spannfunktion und (allerdings etwas uneleganten) gemeinsamem Auslöser.

So sah die Kamera im Rohbau aus:

Und so ist sie nun fertig, in Profi-schwarz:

Sie produziert 11 Stereo Bildpaare auf einem 36er KB Diafilm (12 wenn man den Film im Dunkeln einlegt) und der Bildeindruck ist beim Anschauen mit einem alten Betrachter einwandfrei räumlich

 


(nach oben)