|
Noch
jemand kleiner? Drei weitere eigenartige
Objektivadaptionen an die Sony A7R(II) (2015)
Sicher,
mit Schlagworten
wie „Telezentrizität“,
„Schrägen
Randstrahlen“, „Microlinsen“ und
„Sensordicke“
kann ich auch um mich werfen, aber wirklich verstehen – nein.
Da dachte ich,
Versuch
macht kluch, kleb es mal drauf, wieder auf einen abgesägten
M42 Adapter. Da das
Objektiv Innen- und nicht Gesamtverstellung (wie das Sonnar) hat, habe
ich mir
mit dem Absägen und Abschleifen des Adapters sogar besondere
Mühe gegeben um
das Auflagemaß genau hinzubekommen – genauer geht
es mit Hausmitteln wirklich
nicht. Ein weiterer
unschuldiger
E-Mount Adapter wird das Opfer meiner Säge: Die
Verschlusslamellen
wurden entfernt und der Rest war Kosmetik, ein paar Teile des XA
Gehäuses drumherum
und fertig war die Laube. Da ich die
Bildqualität
schon im Rohbau mal getestet habe, habe ich mir mit dem Finish nicht
mehr so
wahnsinnige Mühe gegeben, weil ich das fertige Teil vermutlich nie wirklich verwenden
werde. In der Tat ist
die
Bildqualität unterirdisch. Das Objektiv ist in der Mitte
durchaus scharf (womit
ich den einzig positiven Punkt auch schon erwähnt
hätte) aber ziemlich flau und
wird außerhalb der Mitte geradezu albern schlecht, da gibt es
alles, Unschärfe,
Vignettierung und Farbstiche, so viel man (nicht) will. Die Moral? Auf
Film gern,
aber nicht an der A7R (und nebenbei auch nicht an der
A7RII…), auch wenn es
lustig aussieht und aus der A7 geradezu eine Taschenkamera macht. Pentax
2,8/35 aus der PC35AF Und da lag
noch eine alte
Pentax Kompaktkamera im Schrank, mit einem Objektiv, das ebenfalls auf
Film
einen guten Ruf hatte. Sicher kein Spitzenobjektiv, sondern nur eines
aus einer
frühen Autofocus Kompaktkamera, aber wenn ich mich recht
erinnere ein ganz
gutes. Hier gibt es nur einen Hinterlinsen-Verschluss und gar keine
separate
Blendenverstellung mehr (der Programmverschluss öffnet die
Verschlusslamellen mal
mehr, mal weniger). Hier ist die
lustige Autofocus
Anzeige im Sucher zu sehen: Sehr
bemerkenswert finde
ich die Anzahl kleiner Federn, Hebel und überhaupt Teilchen in
dieser frühen AF
Kamera. Ich nehme an, dass Elektronik (von der es auch eine Menge gibt)
auch
damals schon automatisch gefertigt wurde, aber die kleinen Teilchen
haben menschliche
Hände zusammengesetzt, da bin ich ziemlich sicher. So viel
Arbeit, für so
wenig Geld. In einer
modernen
Digitalkamera, z.B. einer Sony NEX ist wesentlich weniger
drin… Auch hier ist die Bildqualität leider
schlecht,
diesmal gar nicht wegen Vignettierung oder Farbverschiebungen sondern
einfach
weil die Ecken unscharf sind und zwar in einem Maße, das man
nicht mehr
originell und „charaktervoll“ finden kann. Mechanisch hat
das
Objektiv – weil es aus einer richtigen Messucher Kamera
stammt, einen schönen
Fokusring und sogar eine Art Blendenring, mit dem eine Blitzautomatik
bedient
wurde, die nach Einstellung der Leitzahl eines manuellen Blitzes
über die
Entfernungseinstellung auch die Blende regelte und so für
richtige Belichtung
ohne Rechenarbeit sorgte. Diesen Ring als Blendenring umfunktioniert
könnte
sich ein durchaus praktisch zu bedienendes Teil ergeben, vielleicht
sogar ein
ganz hübsches.
Leider gibt es
keine
ordentliche Irisblende, wieder nur eine Sparblende aus zwei
Verschlusslamellen,
schöne Unschärfeverläufe sind also nicht zu
erwarten. Der Umbau des
Blendenringes war gar nicht mal einfach und ideal ist die
Übersetzung, also der
Drehwinkel des Ringes auch nicht. Dafür funktioniert die
mauelle Scharfstellung
tadellos. Genügend
Licht
vorausgesetzt, fotografiert man am besten ohnehin mit Blende 11, bei
bis zum
Anschlag geschlossener Blende. Am entgegengesetzten Anschlag (also bei
offener
Blende) scharfgestellt und dann den Ring ganz geschlossen geht schnell
und
sorgt auch für akzeptabel scharfe Ecken. Dann – aber
nur dann – macht das
Fotografieren mit diesem kleinen Ding Spaß. Insgesamt
muss ich
zugeben, dass der Reiz dieser Adaptionen schon im Basteln an
sich liegt. Keines dieser alten Objektive
kommt auch nur annähernd in den Leistungsbereich eines
für die Sony gerechneten
Originalobjektives. Das mag teilweise auch an den Eigenheiten dieser
Sony
Sensoren liegen, die mit Fremdobjektiven schlecht zurecht kommen,
sicher auch
an der enormen Auflösung, die Abbildungsfehler sehr sichtbar
macht, aber wohl
auch am Fortschritt...
|