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6x14 Rollfilm Rückteil für Plaubel Peco Junior (2009)

Meine Plaubel Peco Junior lag jahrelang die meiste Zeit im Schrank, und sicher wird sie auch weiterhin nicht meine "Immer dabei" Kamera sein, aber dennoch komme ich immer wieder auf sie zurück. So schön wie die Knöpfe der Plaubel fasst sich kaum eine andere Kamera an...

Zum ursprünglich nur vorhandenen 9x12 Planfilm Rückteil kam im Laufe der Zeit erst ein Rada 6x9 Rollfilmrückteil und dann ein Wechselschlitten mit Plaubel 6x9 Rollfilm Magazin.

Damit läßt sich schön tilten:

tilt

Zum 6x9 Format fehlte mir allerdings immer ein Weitwinkel, weil das Xenar 4,5/150 an 6x9 zwar gut, aber eben ein leichtes Tele ist. So fand dann ein Super Angulon 8/65 zu mir, in einer gebastelten, zurückgesetzten Platine. Das war allerdings auch kein rechter Genuss, weil der Wechselschlitten so schwer ist und so unhandlich und scharfkantig, dass er die eigentliche Idee der Arbeitserleichterung ziemlich ad absurdum führt.

Und außerdem hatte ich so eine ziemlich große Kamera und ein vergleichsweise kleines Filmformat… Noch einmal mit Planfilm wollte ich aber auch nicht anfangen, dafür funktioniert das Scannen des Rollfilmes (und die digitale Weiterverarbeitung) zu gut.

Ein Blick auf das Schneider Datenblatt zeigte, dass das Super Angulon einen wirklich riesigen Bildkreis hat, 155mm...

So begann ich nach Rollfilm Rückteilen zu suchen, die den Angulon Bildkreis und die Maße der Kamera besser ausnutzen - und stolperte über ein Ebay Angebot von zwei Graflex 6x9 Rückteilen und die Idee entstand, aus Zweien Eines zu machen
.

Zuerst habe ich gesägt

sägen

sägen 2

und dann geklebt und gemalt.

back 1

back 2 

Nicht ganz einfach war, die richtigen Zählwerk-Positionen auszutüfteln, ich habe mir letztlich eine Tabelle gemacht, die für jedes der fünf Bilder pro Film die Zählwerksposition plus ein individuelles Maß an "Weiterdrehen" angibt. Das ist zwar noch verbesserungswürdig und ziemlich fehleranfällig, aber - wenn man sich Mühe gibt - genau genug.

Leider ist das Mattscheiben-Rückteil der Plaubel nur zum Scharfstellen in der Mitte des Bildes tauglich (das ganze Bild zeigt die Mattscheibe ja schon wegen ihrer 9x12 Abmessungen nicht an). Blende 8 als größte Öffnung ist zudem duster, und die Helligkeit am Rand ist sowieso unterirdisch - aber damit kann ich leben. Ärgerlicher ist schon, dass ich ja so die Kamera nie genau auf das Motiv ausrichten kann - weil ich es ja nicht ganz sehe. Dafür nehme ich jetzt den Sucher einer alten Horizont Panorama Kamera.

Der Magazinschieber ist aus Pappe, funktioniert allerdings gut, so dass ich es dabei belassen habe. Nach dem ersten Testfilm gab es einige Lichtlecks zu stopfen und auch der zweite Film zeigt noch (am Schieber…) etwas Lichteinfall, aber mehr Probleme gab es nicht.

Insgesamt fotografiert es sich fein damit, besser als mit dem Wechselschlitten, allerdings wirklich einfach transportabel ist das Ensemble aus Kamera und Stativ nicht.


Was kommt nun dabei heraus?

Die Schärfe ist da, auch in den Ecken, der Bildkreis ist also wirklich so groß, allerdings gibt es auf Diafilm schon heftige Vignettierung - auf Negativfilm ist alles etwa gleichmäßig. Der horizontale Bildwinkel entspricht etwa 16mm Brennweite an Kleinbild.

Hier zwei Bilder von der Kölner Domplatte:

dom1

Mit Lichteinfall:

dom2

(Wenn ich einen Hut vor die Kamera gestellt hätte, hätte man mir vermutlich noch Kleingeld gespendet… )

Und hier eines von Schloss Orr, im schönen Kölner Norden (Scherz!)

orr

Vom obigen Bild ein Ausschnitt (Scanauflösung 2400 DPI, gesamtes Bild 13.448x5.026, 67,6 Megapixel):

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