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The Express
Dies
ist eine „Reisekamera“ und sie ist schon ziemlich
alt. Sie gehört eigentlich gar nicht in diese Reihe, weil ich
mangels Vergleich zu anderen Kameras ihrer Zeit nicht sagen kann ob sie
wirklich „eigenartig“ ist. Der
„Filmtransport“ ist jedenfalls wert
erwähnt zu werden: Die Kamera funktioniert mit Glasplatten,
von denen sich ein ganzes Paket in der Kamera vorladen lassen, und die
dann nach dem Belichten (beim Betätigen des hinteren Hebels)
der Reihe nach mit großem Geschepper in die untere
Aufbewahr-Position fallen.
Bilora
Bella 66 (1960)
Ein ganz simples Gerät, die Kamera kann praktisch nichts mehr als eine Box aber ist natürlich – taubenblau – viel schöner. Trotzdem ware “noch etwas sparen bis es für eine wirklich ordentliche Kamera reicht” wohl ein guter Rat gewesen. Sputnik
Soweit ich weiß, die einzige nach dem Krieg gebaute klassische Rollfilm Stereokamera, sehr hübsch, allerdings macht einen die miese Qualität im Detail schon traurig, die anscheinend ein unverzichtbares Merkmal aller Kameras aus russischer und aus DDR Fertigung ist. Die Bilder sind in Ordnung, jedenfalls, das ist doch auch mal was. Ricoh
TLS 401 (1971)
Von dieser Kamera habe ich schon als Kind geträumt, die Möglichkeit senkrecht hineinzublicken fand ich faszinierend und irgendwie „professionell“, wie bei Rollei und Hasselblad. Dass
diese selten gebrauchte Möglichkeit des senkrechten
Suchereinblicks mit einem immer miserabel dusteren
Sucherbild erkauft wurde und ein einfacher Winkelsucher die gleichen
Möglichkeiten bietet (und das Sucherbild im Normalfall
schön hell läßt…)
müssen die Menschen bei Ricoh doch gewusst haben? Zumindest
haben sie es irgendwann gemerkt, denn eine zweite
Kamera dieser Art haben sie nicht gebaut, und sonst auch niemand.
Canon
T70 (1984)
Im
Rückblick scheint der damalige Hype um die Canon T70 schwer
verständlich und vorwiegend dem motorischen Filmtransport
geschuldet, der zudem so langsam war, dass man manuell genauso schnell
transportieren konnte - und an anderen vergleichbaren Kameras (Minolta
X-700, Pentax Super A) ja bei Bedarf wesentlich schnellere Motoren
anbringen konnte. Nimmt man heute eine in die Hand, findet man die
Knöpfchen albern und unpraktisch und ärgert sich
darüber, im Sucher die Belichtungszeit nicht sehen zu
können. Aber Canon hat sie verkauft wie
blöd…
Agfamatic
6008 Makro Pocket (1977)
Ja, ich weiß, es ist sinnlos auf ein schon totes Pferd einzuschlagen und spätestens seít dem es gar keine Pocket Filme mehr gibt, sind all diese Kameras Historie. Aber die teuren Agfamatic Kameras gehören unbedingt in die Reihe der Kamera Absurditäten neben die Rollei A110 und die Pentax auto110: Aufwendig gemachte (nicht einmal besonders kleine) Kameras für „teuer Geld“, die ausnahmslos schlechte Bilder ablieferten. Man kann das heute noch beim Betrachten alter Fotoalben sehen, wie die Bilder erst klein, scharf und quadratisch waren (Kontaktkopien von 6x6), dann gegebenenfalls etwas größer, rechteckig, ebenfalls scharf und vielleicht auch farbig (Kleinbild), dann eventuell wieder quadratisch und jedenfalls weniger scharf („Instamatic“). Und wenn die Bilder dann auf einmal wieder rechteckig und richtig mies werden, weiß man dass der Pocketfilm zugeschlagen hatte... Minox EC (1991) Bei Minox muss man ein wenig abwägen. Sicher ist das minimale Minox Filmformat (8x11 Millimeter) so klein, dass sich daraus auch Vorteile ergeben, also kleine und leichte Kameras. Die EC zum Beispiel ist absolut gesehen eine der kleinsten und leichtesten Kameras der Fotogeschichte. Aber wie groß ist (war) dieser Vorteil wirklich? Wie viele Situationen gab es wirklich in denen eine 8x11 Minox noch „ging“, eine ordentliche Kamera mit vertretbarer Bildqualität aber wirklich nicht mehr, beispielweise also, um bei Minox zu bleiben, eine Minox 35? Nicht viele, wenn überhaupt. Diese
EC habe ich 1992 für richtig viel Geld gekauft und ein paar
Jahre später bekam man sie (wie so oft bei essentiell
schlechten Produkten) hinterhergeworfen. Ich habe mir wirklich
Mühe gegeben, den teuersten feinstkörnigen 15 DIN
Film verwendet und mir dann noch die Bilder schöngeredet
– aber heute zeigt der Blick ins Fotoalbum gnadenlos wie
untauglich diese Dinger waren und sind.
Kodak
DISC 4000 Camera (1982)
Auch
über das Disc Format deckt die Geschichte jetzt
gnädig den Mantel des Vergessens und ich mag auch gar nicht
mehr meckern, immerhin waren diese Kameras nicht besonders teuer. Es
waren kleine, hübsch flache Kameras für die
Handtasche, mit einfachem Filmwechsel. Die Qualität war aber
doch zu unterirdisch als dass der Kunde sie auf Dauer akzeptiert
hätte.
Sicher
ist Kodak nicht am Disc Format eingegangen, im Gegenteil, damals
hätte sich niemand vorstellen können, dass dem
„Gelben Riesen“ aus Rochester irgendetwas
jemals gefährlich werden könnte. Aber
Kodaks traurige letzte Versuche auf dem Consumer Digitalmarkt der
letzten Jahre einen Platz zu erobern, erinnern mich irgendwie an die
Disc Kameras…
Yashica
Samurai X 3.0, Samurai 4000 ix und Samurai 2100 DG
Zwei
Beispiele habe ich noch für die Zeit des Übergange
von analoger zu digitaler Fotografie, hier die Yashica Samurais, als
Halbformat Spiegelreflex X 3.0, als APS Sucherkamera und als
Digitalkamera (ebenfalls mit Sucher aber natürlich auch mit
Display). Yashica hat diese Bauform über eine Reihe von Jahren
kultiviert und damit zwar keine Verkaufsrekorde gebrochen aber blieb
immerhin am Leben. Die X 3.0 ist auch gar nicht übel, sie hat
nur insgesamt trotz der Integration des Zoom Objektives, des Blitzes
und des Motorantriebes kaum einen Größenvorteil
gegenüber einer Kamera mit dem vollen 24x36 Format, so dass
man dann auch gleich eine solche kaufen kann. Die APS Version ist
dagegen schnuckelig (APS ist überhaupt ein prima Format,
groß genug für alle Hobby Anwendungen und ohne die
Nachteile des Kleinbildfilmes…). Die digitale Variante ist
schwer zu beurteilen, sie funktioniert gut und ist sehr handlich, aber
das war (1999) ja noch ganz am digitalen Anfang und die Kamera ist
natürlich im Vergleich zu späteren Kameras nicht
konkurrenzfähig.
Fujifilm
Nexia Q1 und Q1 Digital
Das
andere Beispiel ist von Fuji, und ein “Happy End”,
weil Fuji den Übergang zur digitalenTechnik im Gegensatz zu so
vielen anderen Marken gut geschafft hat (und dazu heute auch die
praktisch einzige gute “Film”quelle ist). Hier war
also ein lustiges und erfolgreiches Design, das der APS Nexia Q1, und
Fuji hat aus diesem Kapital mehr gemacht, mit der Q1 Digital, die
genauso lustig ist nur eben digital.
Eigenartige Rollei Eigenartige Pentax (nach oben) |