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Alles Scannen, oder? Praktikable Methoden zur Digitalisierung von analogem Bildmaterial Warum
überhaupt? Gute Frage, oder? Warum muss man digitale
Dateien aus
analogem Filmmaterial machen? Es ging doch viele Jahrzehnte auch so,
und auch
wenn man der pessimistischen Sichtweise, dass digitale Daten noch
weniger
langlebig sind als analoge nicht anhängen möchte, hat
die analoge Technik doch
anständige Qualität in inzwischen 190 Jahren
bewiesen. Und zumindest bei
schwarzweißem Material ist kein Ende abzusehen. Im Gegenteil, heute läuft die
Verarbeitung einer Bilddatei
zum fertigen Bild oft auf „Ausdrucken“ hinaus, und
was die Langzeitstabilität
dieser Ausdrucke angeht, darf man wirklich begründete Zweifel
haben. Und ich zumindest bin kein Historiker und
habe zwar Spaß an
den Bildern meiner Eltern und Großeltern Generation, aber
mehr auch nicht. Für
den Fortbestand der Menschheit unverzichtbar sind sie nicht, durchaus
nicht.
Wenn also Farben von Dias nach zwanzig Jahren blasser werden
– sollen sie,
meine Erinnerung daran ist noch viel blasser. Wer aber die digitalen
Möglichkeiten zur Bildpräsentation
gern nutzen möchte, also das Betrachten am Computer
Bildschirm, am Fernseher
oder mit einem Beamer, kommt um Digitalisierung nicht herum. Und in der
Tat
auch, wer den Verfall alter Urlaubsdias aufhalten möchte,
warum auch immer.
Für die richtige Wahl der Methode
sind eine Reihe von
Faktoren zu bedenken, deren Gewichtung sehr persönlich ist, so
dass tatsächlich
die eine Methode für einen Menschen die einzig richtige sein
kann, und für
einen anderen fraglos vollkommen ungeeignet.
Nun habe ich im Laufe der Jahre so ziemlich alles
ausprobiert und
vielleicht geht das auch gar nicht anders. Vielleicht ist es also
durchaus unmöglich, im
Rahmen eines solchen
Aufsatzes wirklich Entscheidungshilfe zu geben, ich weiß es
nicht. Da ich zu
diesem Thema gelegentlich ausgefragt werde, will ich es aber trotzdem
versuchen.
Das wäre so ein
persönlicher Faktor. Die Menge an
Computerarbeit, die die verschiedenen Methoden der Digitalisierung
bedingen,
ist grob unterschiedlich und das nimmt dem einen allen Spaß
daran, während ein
anderer sowieso am Computer sitzt und bei der Bearbeitung von
Bilddateien sogar
noch das Gefühl hat, eine kreative Tätigkeit zu tun.
Mir persönlich wäre weniger
Zeit am Computer lieber, ich
verdiene mein Geld schon mit dem Schreiben von Emails, ich empfinde die
Notwendigkeit langer Bildbearbeitung also als ärgerlich, aber
ich bin ja nur
ich. Jedenfalls will ich versuchen, im Folgenden auch eine
Abschätzung dieses
Aufwandes zu geben.
Der zeitliche, finanzielle und inhaltliche
Aufwand, den man
treiben muss, um wirklich auch die letzte Kleinigkeit aus einem
analogen Bild
herauszuholen ist riesig und bewirkt besonders auch riesige Dateien als
digitales Ausgangsmaterial für die weitere Bearbeitung. Das
liegt daran, dass
man sogar ein einzelnes Filmkorn nicht als
„digitale“ Erscheinung sehen kann,
sondern dass dessen Darstellung das
Aussehen des digitalen Bildes mit bestimmt. Wer also wirklich allen Inhalt aufnehmen will, muss das im
Prinzip mit einer noch erheblich höheren Auflösung
tun, als der tatsächlichen
des analogen Bildes. Besonders bedenkenswert ist das bei
kleineren Formaten,
insbesondere also Kleinbildfilmen, die wegen der kleineren
Fläche insgesamt nur
eine überschaubare Auflösung
bieten.
Über die Frage wie hoch diese maximal sein kann, will ich mich
gar nicht weiter
auslassen, jedenfalls kommt man beim Kleinbildfilm je nach
Ausgabemedium schon
gelegentlich an die Grenzen der vorhandenen Auflösung, so dass
man beim Scannen
nicht leichtfertig was verschenken sollte. Was so geht, kann man
beispielsweise
in den hier verlinkten Scannervergleichen sehen (http://forum.digitalfotonetz.de/viewtopic.php?t=71236&highlight=scannertest
und http://aphog.de/forum/index.php/Thread/23212-Scannervergleiche-am-praktischen-Bild-Diskussionsthread/).
In beiden Vergleichen wurde die Schwarmintelligenz der Fotogemeinde
genutzt,
was mir allemal sinnvoller erscheint als auf einzelne Testseiten zu
vertrauen
(beispielsweise auf www.filmscanner.info, die mir wegen ihrer
permanenten
Empfehlung der grausligen Silverfast Software sehr suspekt sind). Am anderen Ende der Skala steht die
Betrachtung, dass man
für egal welche Ausgabe eines Bildes, als Papierabzug in
moderater Größe,
Beamerprojektion, was auch immer, in aller Regel nicht
die Auflösung braucht, die das Bild anbietet. Wer sich also
auch nach ernsthafter Befragung immer noch nicht dafür
interessiert alles,
wirklich alles aus einem alten Dia herauszuholen, sondern nur genug
Auflösung
für einen postkartengroßen Ausdruck oder
für eine „Full HD“
Bildschirmdarstellung möchte, kann bei der Reproduktion viel,
sehr viel an
Aufwand einsparen. Allerdings muss diese Bescheidung auch
für die Zukunft
gelten. Wer nicht ausschließen kann, dass sein Anspruch
irgendwann in Zukunft
doch einmal ein anderer sein könnte, der tut vermutlich gut
daran, dafür heute
vorzusorgen, besonders wenn er eventuell Tausende analoger Bilder zu
reproduzieren hat. Wer beispielsweise die oben genannte „Full
HD“ Auflösung
(1080x1920) vor 10 Jahren zum Maß aller Dinge
erklärt hat und seine
Digitalisierungen darauf ausgerichtet hat, steht heute mit seinen Slide
Shows
etwas zerknirscht vor einem 4K Fernseher und kann froh sein, wenn
wenigstens
seine digitalen Ausgangsdateien 4K
Auflösung hergeben und er die Slide Shows neu erstellen kann
– wenn nicht, kann
er die inzwischen weiter verblichenen Dias gleich noch einmal scannen. Oder aber, das kratzt ihn alles nicht und
er findet seine
Bilder weiter schön – und hat damit ja auch recht.
Themen, die je nachdem wie häufig
oder wie prominent sie auf
den zu verarbeitenden Bildern sind, die Methode der Digitalisierung
bestimmen
können. Wer sehr viele
Farbnegative
hat, wird letztlich sinnvollerweise zu einem fertigen Scanner mit
angepasster
Software greifen, mit der sich die De-Maskierung des Negatives und die
Konvertierung zum Positiv mehr oder weniger automatisch machen
lässt. Im
Prinzip geht das auch manuell und die Arbeitsabläufe lassen
sich auch standardisieren,
aber die Mühe ist ungleich
mehr. Umgekehrt wird jemand, der nur
gelegentlich weiter analog
fotografieren will, vermutlich Diafilm nehmen, der frisch aus dem Labor
eben
weder Kratzer noch Farbstiche und nur wenig Staub aufweist…
Auch darauf kommt es an, und zwar sehr.
Ich hatte zu Anfang
über 11.000 Kleinbild Dias zu bewältigen und bin mit
der Digitalisierung der
Negative noch lange nicht fertig. Solche Mengen sind mit einer
langsamen
Methode nur als Frührentner zu bewältigen (wenn
überhaupt) und 24/7 will man
sich mit diesem Thema ja auch nicht beschäftigen, zumindest
sollte man das
nicht. Und man muss es
glücklicherweise auch nicht, weil es durchaus Methoden auch
für große Mengen an
Ausgangsmaterial gibt. Heute sind meine KB Dias alle im Kasten und mit
den
verbliebenen S/W Negativen lasse ich es langsam angehen – und
den einen oder
Diafilm reproduziere ich zwischendurch.
Man kann für Scanner und
Reproeinrichtungen viel Geld
ausgeben, auch fünfstellige Beträge, und umsonst geht
es tatsächlich nicht,
aber es geht immerhin preiswert, besonders wenn die eigene
Fotoausrüstung schon
etwas mitbringt. Wichtiger ist in der Tat, sich über den
eigenen
Qualitätsanspruch und über die Stückzahlen
klar zu werden. Ich werde bei der
Beschreibung der verschiedenen Methoden versuchen, auch etwas zu den
Kosten zu
sagen.
Eine offensichtliche
Einschränkung sind die vorhandenen
Formate. Wer nur Kleinbild hat, steht anders da als Besitzer von alten
Rollfilmen oder sogar Planfilm und Glasplatten. Hier kann es
vernünftig sein,
mehrere Methoden anzuwenden, das habe ich auch so gemacht. Für
richtig großes
Material führt ohnehin kaum ein Weg am Flachbettscanner
vorbei, der für
Kleinbild Material nur eingeschränkt zu empfehlen ist. Auch
dazu unten mehr.
Flachbettscanner Einen Flachbettscanner haben heute viele
Multifunktionskopierer
schon eingebaut, und wenn er dann noch eine Durchlichteinheit hat, ist
die
Lösung schon gefunden – im Prinzip. Auf den ersten
Blick ist es auch eine bestechende
Lösung, einen solches Multifunktionsgerät kann man
auch ansonsten gut
gebrauchen um Dokumente zu versenden (früher hieß
das „Fax“) und wenn es dazu
noch die Negativ- oder Diasammlung digitalisiert, die Wohnung
wärmt und Kaffee
kocht – perfekt. Die begrenzenden Faktoren sind hier ganz
klar die Qualität
und die Scanzeiten. In jedem Fall ausscheiden tut ein Flachbettscanner,
wenn
man wirklich Tausende von Bildern zu verarbeiten hat, auch wenn man
Zeit hat.
Allein das Einlegen der (typischerweise 4) Kleinbild Dias (oder zwei Negativ Streifen) in den
Halter und das
Starten des nächsten Scanvorganges zeigt einem
überdeutlich, dass man das nicht
für den Rest seines Lebens machen möchte. Hinzu
kommt, dass die Scanzeiten,
dann lang werden (auch elendiglich lang), wenn man die
mögliche Qualität
ausnutzen möchte. In aller Regel ist die nominelle
Auflösung eines
Flachbettscanners sehr hoch und die erzeugten
Dateigrößen gaukeln auch hohe
Auflösung vor, die Realität zeigt aber dann leider,
dass ein Flachbettscanner
den Informationsinhalt eines Kleinbild Dias nicht auslesen kann. Der
eine mehr,
der andere weniger, aber letztlich wirklich nur mit Abstrichen. Das heißt ja nicht, dass man die
Bilder nicht mehr anschauen
kann, aber eine ordentliche 20x30 Ausbelichtung vom KB Dia oder eine 4K
Darstellung vom Flachbett gescannten Kleinbild Dia – kaum. Etwas anders schaut das bei Mittelformat
Material aus, da
ist die erzielbare Qualität (allerdings auch bei langen, sehr
langen
Scanzeiten) so hoch, dass man alle vernünftigerweise zu
erwartenden Anwendungen
abdecken kann. Aber auch da muss man wissen, dass im Film letztlich
mehr
steckt, als der Scanner bringt. Dafür bekommt man eine wirklich
einfache Abwicklung. Die
Software der Hersteller (insbesondere Canon) ist ziemlich narrensicher
und
intuitiv, kein Vergleich zu der unsäglichen
„Silverfast“ Benutzeroberfläche. Die Preise sind moderat, ein aktuelles
oder mehr oder
weniger aktuelles Canon Modell (8600, 8800, 9000) bekommt man
für unter EUR 200
neu und gebraucht noch viel preiswerter (dann aber ist Prüfung
angesagt, ob es
für das Modell passende aktuelle – Windows - Treiber
gibt). Wer großformatige Filme
(jenseits von Rollfilm) scannen
möchte, kommt um einen Flachbettscanner ohnehin nicht herum
und wird bei Epson
fündig oder schaut sich nach einem alten Canon 9900F um. + Oft mit praktikabler Software + Entfernung von
Kratzern, Farbstichen bei Farbmaterial automatisch + Einfach zu handhaben + Gegebenenfalls auch für
größere Filmformate + kann – wenn man sich Halter
bastelt - auch mit exotischen
Filmformaten umgehen - Braucht Platz - Macht Geräusche - Erzielbare Auflösung deutlich
unterhalb der des
Ausgangsmateriales (mal mehr, mal weniger) - Scanzeiten je nach Auflösung
und Format unendlich lang
Ein Filmscanner ist die klassische
Variante einen Film zu
scannen, wie der Name schon sagt. Das Angebot an neuen Geräten
oder zumindest
solchen, von denen man noch eine Weile gute Dienste erwarten kann, ist
inzwischen gering geworden und Unterstützung für
aktuelle Betriebssysteme gibt
es bei alten Gebrauchtgeräten so gut wie nicht. Es scheint so,
als ob viele
Hersteller diese
Produktgruppe nicht
mehr attraktiv finden, z.B. auch Nikon, die viele Jahre lang die
Referenzgeräte
herstellten. Für sehr viel Geld kann man heute noch neue oder
neuwertige Nikon
9000 (für Rollfilm) oder 5000 Geräte (für
KB) kaufen, aber empfehlen würde ich
das nicht, die Preise sind wirklich überzogen. An neuwertigen
ernsthaften
Geräten gibt es für Kleinbild welche von Plustek
(OpticFilm 8200) und Reflekta
(RPS 10M), die ich nicht im Detail bewerten kann. Hingegegen kann ich
das im
Fall des wesentlich teureren Plustek Opticfilm 120 Mittelformat
Scanners, der
beide KB Scanner auch in der Qualität noch
übertreffen sollte (nicht nur im Format). In der Tat kann man mit dem Plustek 120 in
aller Regel das
aus einem Stück Film herausholen was drinsteckt. Dennoch ist
die Arbeit mit ihm
keine Freude, was an der unsäglich unpraktischen und
fehlerhaften Silverfast
Software liegt, ein wenig aber auch an
der Empfindlichkeit des Scanners gegenüber
schlecht plan liegendem Film. Und wie für Flachbettscanner gilt
hier auch, dass man
gegenüber langen Scanzeiten ziemlich immun sein solle. Ein
optimaler 6x9
Farbscan vom Rollfilm dauerte bei mir, auch auf einem
standesgemäß
aufgerüsteten Rechner, alles in allem eine Stunde –
keine gute Wahl für größere
Stückzahlen.
+ Braucht etwas weniger Platz als ein
Flachbettscanner - Nicht für alle Filmformate
verfügbar und ggf. auch nur mit
Spezialadaptern - Empfindlich gegen gewölbtes
Filmmaterial (jedenfalls
oft) - Macht Geräusche - Scanzeiten können je nach
Auflösung und Format unendlich
lang sein - Je nachdem ziemlich teuer
Diese Methode geht nicht ohne eine gewisse
Bastelfreude und
auch nicht ohne Sorgfalt. Und sie geht auch nur für
Kleinbilddias. Was man
braucht ist ein Diaprojektor und
eine
DSLR mit einem Makroobjektiv mit längerer Brennweite (um einen
gewissen Abstand
zum Projektor zu gewährleisten). Man entfernt nun das
Projektionsobjektiv und
positioniert die DSLR so davor, dass sie das im Projektor befindliche
Dia
formatfüllend abfotografiert. Das braucht einiges an Zeit bis
alles passend
aufgestellt ist, dann aber geht diese Methode ratzfatz und ist
wunderbar
geeignet, auch sehr großen Diamengen zu Leibe zu
rücken. Eine notwendige
Voraussetzung ist natürlich, dass alle Hochformat Dias ins
Querformat umgedreht
sind. Wenn auch das gemacht ist und der Projektor vorzugsweise noch
einen Timer
hat, kann man den auf 2 Sekunden stellen und sich daneben setzen und
nur noch
auslösen – und so ein 50er Magazin in zwei Minuten
erledigen. Sicher, es bleibt
noch manuelle Arbeit am Computer zu tun, aber
überraschend wenig, wenn
man sich mit dem Einstellen vorher Mühe gegeben hat. Je nach Diaprojektor kann es sein, dass
die Ausleuchtung
nicht optimal ist, dann kann man den
„Wärmeschutzfilter“ im Gerät
(eine dicke
Glasscheibe im Kondensorgehäuse) durch ein Stück
Milchglasscheibe vom Glaser
ersetzen, aber vielleicht muss nicht einmal das sein. Ein weiterer Tip
ist, nur
auf 4 oder 5,6 abzublenden - wenn man weiter abblendet, beginnt die
Ausleuchtung wieder ungleichmäßiger zu werden, weil
Kratzer etc. auf den
Kondensorlinsen anfangen als Schatten sichtbar zu werden. Genaue Anleitungen sind im Netz zu finden.
So hemdsärmelig
sich diese Methode anhört, die Ergebnisse sind wirklich gut
und wenn man ein
Makroobjektiv sogar schon hat, lohnt sich ein Versuch allemal.
+ erreicht fast ganz die
Auflösung des Ausgangsmateriales - braucht etwas Zeit für die
Vorbereitung und
Einrichtung - keine automatische Bearbeitung
(Staubentfernung etc.) - nur für Kleinbilddias
Hier geht es um die Serie von
„DigitDia“ Diascannern der
Firma Reflecta (und deren Derivate unter dem Markennamen Braun), deren
Preis
relativ hoch ist, die aber für Scans vom KB Dia dennoch eine
gute Alternative
sind. Auch hier sind die Scanzeiten lang, aber das Gerät kann
immerhin ein
ganzes Magazin ohne weitere Beaufsichtigung scannen, so dass man
beruhigt ins
Bett gehen kann und sich die Ergebnisse am nächsten Morgen
anschauen. Beliebt ist auch, so ein Gerät
für die eigene Diasammlung zu
kaufen und nach dem Digitalisieren mit moderatem
Verlust wieder zu verkaufen. Wenn man für
einen gelegentlichen Film auch noch eine andere – langsamere
– Methode zur
Verfügung hat, ist das eine gute Wahl.
+ nicht billig aber problemlos wieder zu
verkaufen - erreicht eher nicht (ganz) die
Auflösung des
Ausgangsmateriales - Automatische Staub und Kratzerentfernung - nur für Kleinbilddias
An sich eine sehr gute Methode, jedoch
steht und fällt sie
mit der Qualität der aufnehmenden Digitalkamera.
Während gute Filmscanner noch
vor wenigen Jahren meilenweit überlegen waren, sieht das heute
durch die enorm
gestiegenen Auflösungen auch bezahlbarer Vollformat DSLRs
anders aus. So kann
man sicher sein, schon mit einer Sony A7 oder Canon 6D und einem guten
Makro
Objektiv alles – zumindest fast alles – was in
einem Kleinbild Dia steckt,
reproduzieren zu können. Zudem hat man die
Möglichkeit der manuellen
Einstellung jedes Bildes (über das Histogramm). Nachteilig ist
naturgemäß, dass
es keine automatischen Korrekturen des Bildes gibt, keine Staub-
oder Kratzerentfernung und es bleibt auch ansonsten einiges am Computer
zu tun.
Während das eigentliche Abfotografieren sehr schnell geht und
einen auch bei
größeren Diamengen nicht verzweifeln lässt,
ist der Computer mit dem Umwandeln
der RAW Dateien dann lange beschäftigt. Eine weitere Einschränkung ist
bei Farbnegativen zu machen.
Im Prinzip lassen sich die natürlich ebenso abfotografieren,
die Wegfilterung
der orangen Maskierung hingegen ist zwar möglich aber so
umständlich und
heikel, dass ich beispielsweise zugeschaut habe, dass ich alle
Farbnegative in
meinem Besitz noch schnell mit dem Filmscanner verarbeitet habe, bevor
ich ganz
auf das Abfotografieren umgestiegen bin. Ein sehr schöner Aspekt dieser
Methode ist, dass man in der
Wahl der Formate nicht limitiert ist, sogar wenn man die volle
Auflösung seiner
Kamera nutzen will. In diesem Fall reproduziert man ein Mittelformat
oder
Großformat Bild stückchenweise und montiert die
Teile mit einem Panorama
Programm wieder zusammen. Ich verwende eine alte Version von
„Autopano“ und die
ganze Aktion funktioniert viel besser, als sich das jetzt vielleicht
liest.
Zumindest für einen gelegentlichen Rollfilm ist die
Verarbeitung so durchaus
machbar und unterscheidet sich zeitlich nicht von der Dauer der
Verarbeitung
mit einem Filmscanner, und das bei hervorragender Qualität.
+ Erreicht die Auflösung des
Ausgangsmateriales (je nach
Geräten) + Manuelle Eingriffsmöglichkeiten - keine automatischen Software Korrekturen
(z.B.
Kratzerentfernung ) - einiges an Computerarbeit nötig Praktische
Empfehlungen Wie aus obigen Ausführungen
vielleicht klar wird, habe ich
mit den verschiedenen Scanmethoden gemischte Erfahrungen gemacht, mit
dem Abfotografieren
sowohl vom Diaprojektor als auch von einer Leuchtplatte insgesamt ganz
gute.
Diese einfache Empfehlung muss man aber schon qualifizieren. Wer so gar
keine
Lust hat Geräte aufzubauen und zu justieren und auch mal eine
kleine Bastelei
zu wagen, sollte vermutlich doch ein „fertiges
Gerät“ kaufen, Menschen mit
kleinem Budget einen gebrauchten Flachbettscanner und einen Reflecta
Digitdia,
wer sehr viele Kleinbild Dias hat.
Umgekehrt finde ich schon, dass jemand, der
beispielsweise eine DSLR mit
einem Makroobjektiv schon besitzt, das Abfotografieren mindestens mal
ausprobieren sollte, auch das aneinander montieren von Einzelfotos zu
einem
ganzen Bild hoher Auflösung – die Ergebnisse
können überraschend gut sein. Eventuell ist die folgende Tabelle auch
hilfreich, in der
ich verschiedene Kriterien und meine Einschätzung der Eignung
der verschiedenen
Methoden notiert habe. „Rot“ bedeutet mehr oder
weniger ein
Ausschlusskriterium, gelb eine Eignung mit Einschränkung und
grün freie Fahrt.
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